Palsen im Hohen Venn

Die Palsen

Auf einer Fläche von mehr als 2000 Hektar finden sich im Hohen Venn in einer Höhenlage zwischen 500 und 700 Metern hunderte, überwiegend rundlich geformte Becken.

Unsere Palsen

Lange Zeit herrschte Unklarheit über die Entstehungsweise dieser auffälligen Bodenvertiefungen, die einen Durchmesser von bis zu 50 Metern haben und rundherum von bis zu 5 Metern hohen Erdwällen umrandet werden.

Volkstümliche Erklärungsansätze, die darin Reste von ehemaligen Fischteichen, Viehtrenken oder Steinbrüchen, ja sogar von Vulkankratern zu sehen glaubten, erwiesen sich als falsch. Und auch die Wissenschaft irrte sich zunächst, als sie die Erdvertiefungen als Überreste von Pingos, einer isoliert stehenden, rundlichen Bodenerhebung in Dauerfrostgebieten, identifizierte. Doch schließlich stellte sich heraus, dass es sich bei diesen Frosthügelresten um Palsen handelte, einer Frosthügelform, bei der die Eisbildung im Bodeninneren für das Hügelwachstum verantwortlich ist.

Die Entstehungszeit der Palsen im Hohen Venn datieren Wissenschaftler auf das Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 bis 11.00 Jahren. Durch Gefrierungsprozesse im Dauerfrostboden wurde verstärkt Wasser aus größerer Tiefe angesogen, was zu einem Wachstum der Frosthügel führte. Sobald in wärmeren Sommern die oberen Bodenschichten der Palsen auftauten, schichteten sich hinabgleitenden Bodenschichten zu Schüttungen am Rand der Frosthügel auf. Mit der Erwärmung beschleunigte sich dieser Prozess.

Quer durch - Mitten drin

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Das völlige Abtauen der Frosthügel ging mit einer Senkung der seitlichen Bodenschichten einher, was Becken entstehen ließ, die sich schnell mit Regenwasser füllten. Trockenlegungen und Abtorfung haben schließlich zur Freilegung der Frosthügelreste geführt.